Tunnelanlagen sind in regelmäßigen Abständen zu beüben und so stand am Samstag, den 17.09.2022 der Mixnitztunnel auf der S 35 als Übungsobjekt im Mittelpunkt. Nach einer theortischen und praktischen Taktikschulung vor einigen Wochen fand nun die Einsatzübung statt, bei der das Schulungswissen in die Praxis umgesetzt werden soll.

Übungsannahme war ein Verkehrsunfall ca. in der Mitte des Tunnels, wobei der PKW zu brennen begann. Der Lenker konnte sich aus dem Fahrzeug in den Fluchtstollen retten. Aufgrund des dichten Verkehrsaufkommens sind jedoch weitere Fahrzeuge unmittelbar hinter dem Unfallfahrzeug in den Tunnel eingefahren und stehen nun in zwei Spuren im verrauchten Bereich. Einigen Fahrzeuginsassen der zwölf Staufahrzeuge gelang noch die Flucht ins Freie, einige sind jedoch in den Fahrzeugen sitzen geblieben oder versuchten zu flüchten, konnten jedoch nicht mehr ins Freie gelangen.

Die alarmierten Portalfeuerwehren Mixnitz; Pernegg und Bruck trafen nach wenigen Minuten am Nordportal ein, rüsteten sich mit Sauerstoffkreislaufgeräten bzw. Twinnpacks aus und gingen in den Tunnel vor, um sofort mit der Brandbekämpfung zu beginnen. Zeitgleich wurden zwei Atemschutztrupps zum Absuchen der Fahrzeuge und retten der aufgefundenen Personen eingesetzt. Insgesamt waren zehn Personen zu retten, wovon einige aufgrund leichter Rauchgasvergiftungen mit Fluchthauben und vier bewusstlose Personen mit Korbtragen ins Freie gebracht und dort vom Roten Kreuz übernommen wurden. Das Rote Kreuz übernahm mit drei Rettungsfahrzeugen und einem eigenen Einsatzleiter die Versorgung und den Abtransport der Verletzten. Das Einsatzleitfahrzeug der FF Turnau unterstützte den Einsatzleiter der Feuerwehr, erstellte immer ein aktuelles Lagebild für alle eingesetzten Kräfte und dokumentierte den gesamte Ablauf der Übung. In der Tunnelwarte Bruck stand ein Verbindungsoffizier der Feuerwehr zur Verfügung, der gemeinsam mit den Mitarbeitern der Asfinag wertvolle Infos über die Tunnelkameras an die eingesetzten Kameraden vor Ort weiterleitete. Die Polizei sicherte die Einsatzstelle ab und sorgte für eine ungehinderte Zufahrt der Feuerwehr- und Rettungskräfte.

Nach Abschluss der Einsatzübung wurde das Löschunterstützungsfahrzeug (LUF) der FF Picheldorf, ein Löschroboter, der vor allem auch bei Tunnelbränden zum Einsatz kommt, in der praktischen Anwendung im Tunnel vorgeführt. Nach ca. drei Stunden konnte diese Übung erfolgreich beendet und die Atemschutzflaschen am Atemschutzfahrzeug der BtF Böhler wieder gefüllt werden. Die Nachbesprechung und die Verpflegung aller eingesetzten Kräfte erfolgte im Rüsthaus Mixnitz.

Eingesetzt waren:
FF Mixnitz
FF Pernegg
FF Bruck an der Mur
FF Picheldorf
FF Turnau
BtF Böhler
Rotes Kreuz
Polizei
Asfinag

Bilder (FF Mixnitz und Christian Jeran)